Rettung am Dreisessel aus der Luft

„Einsatz für die Bergwacht am Dreisessel – Verletzte Person im Steinernen Meer.“ Mit dieser Einsatzmeldung wurde am Freitag um 14.53 Uhr die Bergwacht Bereitschaft Passau-Dreisessel zusammen mit dem diensthabenden Einsatzleiter Unterer Wald alarmiert. Eine Person hatte sich auf dem Adalbert-Stifter-Steig beim Ausgang aus dem Steinernen Meer am Knöchel verletzt und konnte nicht mehr selbstständig weitergehen.

Umgehend machten sich zwei in der Bergrettungswache am Dreisessel anwesende Bergwachtler:innen mit dem sogenannten ATV (All Terrain Vehicle) auf dem Weg Richtung „Steinernes Meer“ um den Patienten zu versorgen, ein weiterer besetzte in der Zwischenzeit das Bergrettungsfahrzeug und fuhr ebenfalls in Richtung Steinernes Meer. Da neben dem Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes aus Haidmühle, und dem UGRett Neureichenau auch der Rettungshubschrauber Christoph 15 aus Straubing mitalarmiert war, bereitete sich ein Luftretter der Bergwacht am Sportplatz Neureichenau für die Aufnahme vom Hubschrauber vor.

Zeitgleich mit den beiden Bergrettern traf auch Christoph 15 in Windenkonfiguration an der Einsatzstelle ein, welcher den Notarzt und einen an Bord befindlichen Luftretter mittels Winde im Steinernen Meer abwinchte.

Der Patient wurde erstversorgt, im Luftrettungssack verpackt und anschließend wieder zusammen mit dem Notarzt begleitet vom Hubschrauber aufgewincht. Daraufhin erfolgte der direkte Anflug zum Klinkum in Passau, der noch am Dreisessel befindliche Luftretter wurde später wieder vom Hubschrauber aufgenommen.

In diesem Zusammenhang weist Bereitschaftsleiter Stefan Berger auf die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 hin. „Auch die Bergwacht wird über diese Nummer durch die zuständige Integrierte Leitstelle, in unserem Fall ILS Passau, alarmiert“, so Berger. „Die Kosten bei einem medizinischen Notfall (auch mit Hubschraubereinsatz) werden in Deutschland durch die Krankenkassen abgedeckt, sodass Verletzte keine Rechnung erhalten von der Bergwacht bzw. der zentralen Abrechnungsstelle“, so Berger weiter.

Bergwacht Passau/Dreisessel übergibt Spende an den Förderverein Schutzhaus Dreisessel

Passau/Dreisessel. Es ist ein Geben und Nehmen rund um den Dreisessel. Der Förderverein Schutzhaus Dreisessel e.V. versucht derzeit Spendengelder für die Renovierung des altehrwürdigen Schutzhauses auf dem markanten Dreiländerberg zu generieren. Auch die umliegenden Vereine und Organisationen werden um tatkräftige Unterstützung gebeten.
Gemeinsames Ziel ist es, das Dreisesselschutzhaus wieder zu einem Juwel der Gegend zu machen.
So hat sich das Team der Bergretter eine besondere Aktion einfallen lassen und am Sonntag (am Internationalen Tag der Wiederbelebung) einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Outdoor-Aktivitäten auf die Beine gestellt.
Die Teilnehmer konnten viel zu Themen erfahren und lernen, die rund um die Erste Hilfe im Rahmen von Outdoor-Aktivitäten relevant sind. „Wie setze ich einen Notruf so ab, dass der Leitstelle am anderen Ende der Leitung klar ist, wo man sich in der Natur gerade befindet? Wiederbelebung war ein Thema, die erste Versorgung bei Gelenkverletzungen oder auch wie man einen Verband richtig anlegt“, erklärt Stefan Berger. Dabei konzentrierte sich der Kurs speziell auf Themen, die für die Rettungskräfte aus der Erfahrung der letzten Jahre wichtig ist. „Ich denke für alle, die sich gerne in der Natur bewegen, ob zum Wandern, beim Schwammerlsuchen, Skifahren oder Mountainbike fahren, war es sicher eine interessante und wertvolle Sache“, resümierte Berger den Kurs.

Die Bergwacht konnte letztendlich eine Spende in Höfe von 515 € an den Förderverein, vertreten durch Baptist Resch übergeben. Dieser bedankte sich bei den Teilnehmern und bei der Bergwacht „für die für alle gewinnbringende Aktion im Namen des Fördervereins“.

Eignungstest Sommer an der Wagnerspitze

Die 4 Anwärter:innen aus den Bereitschaften Hauzenberg-Waldkirchen Haidmühle/Passau Durchschnittsalter  17 Jahre waren bei dem diesjährigen Eignungstest Sommer 2022 im Rahmen der Ausbildung zur Aktiven Einsatzkraft (AEK) der Bergwacht Bayern an der Wagnerspitze in der Arberregion. Insgesamt wurden 26 Anwärter:innen aus verschiedenen Bereitschaften der Region Bayerwald bei diesen Eignungstest geprüft. Intensiv gut vorbereitet und ausreichende praktische Erfahrung sammelten die Anwärter in den eigenen Bereitschaften von den zuständigen Ausbildern. Mit Rucksack, persönlicher Schutzausrüstung (PSA) Kletterausrüstung  und Seil ging es Richtung Wagnerspitze. Unter den Augen der Prüfungskommision wurde die  Geländegängigkeit begehen von Fixseilen im Auf und Abstieg kontrolliert und dementsprechend bewertet. Verschiedene Knoten, Achter, Kreuzklemmknoten, Schleifknoten ,um nur einige zu nennen wurden laut Prüfungskatalog der Bergwacht Bayern, von den Anwärter:in gelegt und gesteckt – Klettern im Rahmen einer Mehrseillängen-Felstour des IV. Schwierigkeitsgrades als Seilerster an den verschiedenen  mit Haken versicherten Kletterrouten – Gegenseitiger Partnercheck, Aufbau Reihenschaltung mit Seil oder Standplatzschlinge, Klettern im Vorstieg, Seilführung, richtiges klinken der Zwischensicherungen, sichern des Nachsteigers – Seilkommandos, klettern bis zum Ausstieg waren die Aufgaben. An einen sicheren Standplatz, bereiteten sich die Anwärter:innen zum Abseilen vor. Abgeseilt wird im  Doppelstrang mit  Hintersicherung (Totmannsicherung). Einzeln abbinden der Seilenden, auswerfen des Seils mit dem Kommando Achtung Seil all das wird genau geprüft und bewertet. An einer extra eingerichteten Felsformation mit verschiedenen Fixpunkten wurden Variationen in Sachen Standplatzbau mit Bandschlingen, Reepschnüre, mobile Sicherungsgeräte wie Klemmkeile, Friends von den Anwärter:innen aufgebaut. Fädeln einer Umlenkung kleiner oder grossen Öse. Darauf zu achten die Sicherungskette nie zu unterbrechen sollte ein Fixpunkt nicht standhalten. All das wurde unter den Augen der zuständigen Prüfer mit bestanden oder nicht bestanden gewertet. Zum Abschluss  des Eignungstest  wurde den Anwärter:innen das Ergebnis des diesjährigen Eignungstest vom Ausbildungsleiter der Region Bayerwald  mitgeteilt. Ziel des Eignungstests Sommer ist es nach Prüfungsordnung der Bergwacht Bayern, alle erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Bereich Bergsteigen Sommer festzustellen und die grundsätzliche Eignung für die Bergrettungsausbildung und den Bergrettungseinsatz im Sommer nachzuweisen. Für die Zulassung zum jeweiligen Eignungstest ist allgemein erforderlich die  Vollendung des 16. Lebensjahres, und eine arbeitsmedizinische Untersuchung.

Gruppenfoto: Bild.v.l.  
Bereitschaft Hauzenberg/Waldkirchen Anwärter: Lucas Fischer, Leonie Feltesse, Ausbilder Gerhard Drexler.

Anwärter: Johannes Kiewieg, Ausbilder Louis Krätzschmar, Anwärterin Pauline Knollmüller, vorne  Ausbilder Lukas Wallisch.

Klettern Schwierigkeitsgrad IV


Foto links. Leonie und Lucas in der Kletterroute 1  Foto rechts, Pauline im Vorstieg Kletterroute 2

Ausbildung und Einsatzübung am Oberhaus

Bereits letzten Samstag fand rund um das Gelände der Veste Oberhaus der alljährliche Ausbildungstag der Bergwacht Passau-Dreisessel statt. Am Vormittag wurden zunächst die Inhalte der Rettung von Patienten aus absturzgefährdetem Gelände wiederholt.

Die Bergretterinnen und Bergretter übten so zum Beispiel das Aufbauen und Begehen eines Fixseilgeländers, welches dazu dient am Seil gesichert eigenständig absturzgefährdete Passagen zu überwinden. Auch ein Inhalt war das System des Statikseilsatzes. Hierbei ist es möglich zwei Retter und einen Patienten inklusive der speziellen Gebirgstrage über steile Wände abzulassen beziehungsweise auch wieder aufzuziehen.

Nach einer kurzen Mittagspause erfolgte dann die Alarmierung zu einer kleinen Einsatzübung mit dem Meldebild einer abgestürzten Person am unteren Längsweg. Sofort machte sich ein Trupp auf dem Weg, um die Lage vor Ort festzustellen und dem Einsatzleiter mitzuteilen. Im Anschluss daran wurde gleich einer der Bergretter zu der Verletzten abgelassen um sie erstzuversorgen. Die nachrückende Mannschaft transportierte in der Zwischenzeit das benötigte Material für einen schonenden Abtransport zur Einsatzstelle und baute den Statikseilsatz auf. Die Patientin wurde daraufhin von zwei Bergrettern begleitet mittels eines Flaschenzuges zurück nach oben auf den Weg transportiert, wo die Übung endete.

Die Ausbildung zur Aktiven Einsatzkraft der Bergwacht Bayern dauert rund 3 Jahre und beinhaltet Themen der Sommer- und Winterrettung, Luftrettung, Naturschutz und Notfallmedizin, wobei jeder der Teile mit einer eigenen Prüfung abschließt. Interessenten für die Ausbildung sind herzlich zum Infoabend am 14. Oktober um 19:00 Uhr in der Bergrettungswache Frauenberg direkt am unteren Dreisesselparkplatz eingeladen.

Für weiter Informationen steht Bereitschaftsleiter Stefan Berger unter 0170 / 90 59 821 oder unter info@bergwacht-passau.org bereit.

Neue Einsatzkräfte für die Bergwacht Bereitschaft Passau-Dreisessel

Am Samstag, den 30.07.2022 fand im Rahmen der Ausbildung zur aktiven Einsatzkraft der Bergwacht Bayern, die Prüfung zur Sommerrettung 2022 für die Region Bayerwald an der Wagnerspitze im Arbergebiet statt. Die Bereitschaft Passau-Dreisessel nahm an der Prüfung mit 2 Anwärtern teil.

Am Prüfungstag mussten unterschiedliche Situationen und Aufgaben unter den Augen der Prüfungskommission und der Ausbilder erfolgreich abgelegt werden. An oberster Stelle stand immer die Sicherheit, die korrekte fachliche Technik als auch der Zeitfaktor, wie lange man für eine Aufgabe benötigen darf.

Die Prüfungsstationen waren in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert, darunter zum Beispiel die Kapprettung, also die planmäßige 2-Mann-Rettung nach unten, wo ein handlungsunfähiger Kletterer am Fels gerettet wird. Neben der Teamarbeit der beiden Bergwachtkräfte, ist hier vor allem das Durchschneiden oder „Kappen“ des Seils, an dem der zu rettende Kletterer eingebunden ist, ein sehr konzentrierter Moment.
Zusätzlich mussten Aufgaben wie Aufbau und Bedienung des Statikseilsatzes beherrscht werden, das Zusammenbauen der Gebirgstrage, oder durch den Aufbau mit verschiedenen Flaschenzugtechniken eine Person nach oben zu retten.
Neben den praktischen Tätigkeiten mussten im Vorhinein auch 30 theoretische Fragen korrekt beantwortet werden.

Für die beiden Anwärter Franz Kieweg und Aline Mauch war der Druck noch etwas höher als für manch einen anderen Teilnehmer, da es für sie die letzte Prüfung als Anwärter war. Nach dem Start ihrer Ausbildung im Winter 2020 absolvierten beide insgesamt sieben Prüfungen, unter anderem in den Themengebieten Sommer- und Winterrettung, Notfallmedizin und Luftrettung. Franz und Aline konnten die letzte Herausforderung mit Erfolg bewältigen und stehen jetzt der Bergwacht Bereitschaft Passau-Dreisessel als aktive Einsatzkraft zu Verfügung.

Zusätzlich zu den beiden absolvierten am Samstag, den 6. August, auch noch Moritz Meves und Julian Kasperbauer ihre Notfallmedizinprüfung. Dies ist ein weiterer Schritt für die zwei zur Ausbildung zur Aktiven Einsatzkraft der Bergwacht Bayern, die Julian und Moritz voraussichtlich nächsten Sommer mit Bestehen der Winter- und Sommerprüfung abschließen werden.

Die beiden neuen Einsatzkräfte für die Bergwacht Passau-Dreisessel. v.L. Aline Mauch und Franz Kieweg

Bergwacht Passau über 18 Stunden im Einsatz gefordert

In den vergangenen drei Tagen war die Bergwacht Passau-Dreisessel bei drei Einsätzen insgesamt über 18 Stunden im Einsatz.

Die erste Alarmierung erreichte den diensthabenden Einsatzleiter sowie die Bergwacht Bereitschaften Passau-Dreisessel und Hauzenberg-Waldkirchen am Montag gegen 22:14 Uhr. Ein Mitteiler gab seitens der Leitstelle an, er habe im Gemeindegebiet Jandelsbrunn nahe der Ortschaft Hintereben ein Kleinflugzeug beobachten können, welches augenscheinlich Motorprobleme über einem Waldstück hat. Da der Verbleib des Luftfahrzeuges nicht näher bestimmt werden konnte, bestand die Aufgabe der Bergwacht darin zusammen mit der Feuerwehr das Waldstück fußläufig zu durchsuchen. Während der Suche wurde dann jedoch Entwarnung gegeben, bei den umliegenden Lande- und Flugplätzen wurde kein Flugzeug vermisst und auch die Suche mit dem ebenfalls angeforderten Polizeihubschrauber „Edelweiss“ aus München verlief ergebnislos.

Am darauffolgenden Abend wurden die Einsatzkräfte abermals durch einen Alarm geweckt, diesmal gegen 23:06 Uhr mit ähnlichem Meldebild. Ein mit zwei Personen besetztes Ultraleichtflugzeug, welches in der Nähe von Dresden gestartet war, kam nicht am Zielflugplatz an. Der letzte Kontakt wurde in der Nähe von Altreichenau ausgemacht.

Neben etlichen Feuerwehren, Einheiten des Katastrophenschutzes und einer Hundestaffel wurden zudem wieder die Kameraden der Bergwachten Passau-Dreisessel und Hauzenberg-Waldkirchen alarmiert. Gemeinsam suchte man die durch den Polizeihubschrauber vorher festgelegten Suchgebiete fußläufig ab, wobei die teils dichte Bepflanzung den Einsatzkräften die Arbeit enorm erschwerte. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte wurden deshalb noch die Nachbar-Bereitschaften, die Bergwacht Wolfstein und Bergwacht Grafenau nachalarmiert, welche mit zusätzlichen Einsatzkräften unterstützte. Nach einer erneuten Besprechung lieferte dann eine weitere Handyortung vielversprechende Koordinaten, woraufhin sich umgehend ein Trupp der Bergwacht aufmachte und das entsprechende Gebiet genauer absuchte.

In den frühen Morgenstunden wurde das Flugzeugwrack dann samt der beiden vermissten Personen in einem dicht bewaldeten Gebiet ausgemacht. Für den 69 Jahre alten Piloten und seinen 80-jährigen Begleiter kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes übernahm die Bergwacht mit Hilfe der Feuerwehr die Bergung der beiden Insassen aus dem unwegsamen Gelände. Zudem unterstütze die Bergwacht bei der Bergung von Wrackteilen aus den umliegenden Baumkronen. Der Einsatz dauerte aufgrund der zunächst veranlassten Spurensicherungen vor Ort bis gegen Mittag an, damit über 12 Stunden.

Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen!

Der dritte Einsatz in dieser Serie ereilte die Bergwacht Passau-Dreisessel dann kurz vor 14 Uhr, eine Wanderin stürzte im Steinernen Meer und konnte aufgrund einer Verletzung nicht mehr weiter gehen. Der angeforderte Rettungshubschrauber Christoph 15 aus Straubing nahm per Außenwinde einen Luftretter der Bergwacht auf und konnte die Patientin nach einer notfallmedizinischen Versorgung aus dem unwegsamen Gebiet ausfliegen. Die Patientin wurde anschließend an einen Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes zur weiteren Versorgung in einem Krankenhaus übergeben.

Von der Bergwacht begleitet wurden die Angehörigen mit dem Einsatzfahrzeug zum Parkplatz am Dreisessel gebracht.

Wir wünschen eine schnelle und vollständige Genesung!

Insgesamt waren rund 30 Einsatzkräfte der Bergwacht neben allen anderen Kräften bei diesen drei Einsätzen gefordert, die Gesamteinsatzzeit beläuft sich auf rund 18 Stunden.